Ring Pour Technik – KünstlerInnen der Ringe in Sachen Acrylgießen
Bei der Kunst des Acryl gießens beschäftigt, ist dir bestimmt auch die Vielzahl von Techniken und Fachvokabeln aufgefallen – unter anderem auch der Begriff „Ring Pour“. Diese spannende Technik hat auch die Namen „Tree Ring“ und „Swirl Pour“. Diese Bezeichnungen beziehen sich darauf, dass die beim Ring Pour entstehenden Muster Ähnlichkeit mit Baumringen (Tree Ring) oder mit einem Wirbel (Swirl Pour) haben.
Welche Zutaten benötigst du für die Ring Pour Technik?
Inhaltsverzeichnis
- Acrylfarbe
- Pouring Medium: Dabei handelt es sich um ein flüssiges Gießmedium, das Bindemittel enthält. Mit diesem Pouring Medium kannst du deine Acrylfarbe für den Ring Pour verdünnen, bis sie die richtige Konsistenz hat und gut auf deinem Malgrund verteilen lässt. Im Gegensatz zu Wasser hält das Pouring Medium die Farbpartikel zusammen. Dadurch halten die Farben besser auf dem Untergrund und dein Ring-Pour-Kunstwerk behält seine brillante Farbe. Außerdem verhindert ein Pouring Medium, dass beim Trocknen Risse entstehen. Bei der Ring Pour Technik eignet sich Vinylklebstoff sehr gut.
- Malgrund: Für die Ring Pour Technik eignen sich zum Beispiel Keilrahmen, Leinwand, Malpappen oder Holzmaltafeln. Papier oder Pappe sind wegen der großen Menge an feuchter Farbe, die beim Ring Pour verwendet wird, nicht geeignet.
- Becher ca. 5dl
- Stäbchen zum Umrühren
- Pinwandpins (halten Abstand zwischen Bild und Unterlage)
- Optional Lack oder Firnis zum Versiegeln
Das Silikonöl, das beim Acryl gießen häufig zum Einsatz kommt, um sogenannte Zellen zu erzeugen, wird beim Ring Pour meistens nicht benutzt.
Wirf deinen Hut in den Ring und gestalte deinen ersten Ring Pour
Vorbereitend deckst du deinen Arbeitsplatz ab und mischst deine Farben mit Wasser und einem Pouring Medium relativ dünnflüssig an. Damit verteilt sich die Farbe gleichmäßig auf der Leinwand.
Du kannst auch deinen Malgrund mit einer beliebigen Acrylfarbe vorgrundieren. Das hat einen ähnlichen Effekt.
Variante 1: Dirty Pour
Bei dieser Variante des Ring Pour werden alle Farben vorsichtig übereinander in einen Becher geschichtet. Somit landet die oberste Farbschicht in der Mitte und die anderen Farben verteilen sich nach außen. Wenn du dir in deinem Ring mehr Kontraste wünschst, kannst du einzelne Schichten in schwarz oder weiß in den Becher geben.
Jetzt gießt du die Farbe langsam und gleichmäßig auf den Malgrund. Dabei machst du kleine kreisende Bewegungen. Diese bewirken den für den Ring Pour typischen Baumring-Look. Wenn dein Becher leer ist, kannst du die Farbe durch Neigen des Malgrundes so verteilen, wie es dir gefällt
Variante 2: Puddle Pour – Pfützen Technik
Der einzige Unterschied zum Dirty Pour besteht darin, dass du deine Farben in einzelne Becher gießt. Dann gießt du sie – daher der Name – wie eine Pfütze aufeinander. Dabei machst du dieselben kleinen kreisförmigen Bewegung wie oben beschrieben.
Zu guter Letzt lässt du dein Ring Pour Kunstwerk in aller Ruhe trocknen. Danach kannst du es noch mit Firnis oder Lack versiegeln.
Ist doch gar nicht schwierig, oder?
Vermutlich bist du anfangs genau wie viele andere erstmal völlig verwirrt von den Unmengen von Begrifflichkeiten, die im Lauf der Zeit rund um´s Acryl gießen entstanden sind. Manche sind deutsch, andere englisch und oft gibt es allein für eine einzelne Technik schon mehrere Namen. Dazu kommt, dass diese ziemlich abstrus sein können und manchmal den Eindruck erwecken, sie kämen aus der Raumfahrttechnik oder es handele sich um Figuren im Eiskunstlauf.
Aber wenn du dich ein bisschen eingelesen und vor allem deine ersten eigenen Versuche gemacht hast, wirst du feststellen, dass es einfacher ist als es sich oft liest. Ein wenig Grundlagenwissen ist natürlich erforderlich. Aber der Ring Pour ist eine Technik, bei der du auch als relativer Neuling einzigartige faszinierende Bilder kreieren kannst. Lass deiner Fantasie freien Lauf. Probiere, experimentiere und hab Spaß daran, mit Farben zu spielen. Also steig in den Ring!