fbpx Skip to main content

Acryl Pouring mit Backpulver – Kunst mit Küchenhelfer

Man hört und liest es immer wieder: Acryl Pouring mit Backpulver als Geheimtipp. Der bekannte Küchenhelfer soll ganz besondere vielschichtige und vielfarbige Zellen auf das Gemälde zaubern. Doch wie verhalten sich die Acrylfarben tatsächlich, wenn man neben einem gängigen Pouring Medium ein wenig mit Backpulver vermischtes Wasser hinzugibt?

Entstehen wirklich die erhofften Superzellen im Farbverlauf?

Was passiert, wenn man Backpulver mit Silikonöl kombiniert?

Wir wollen diesen spannenden Fragen nachfolgend etwas genauer auf den Grund gehen und uns anschauen, wie man Schritt für Schritt ein Acryl Pouring Projekt mit Backpulver umsetzten kann.

 

Acryl Pouring mit Backpulver

Materialien für das Acryl Pouring mit Backpulver

  • Acrylfarben deiner Wahl
  • Für jede Farbe einen Behälter
  • Einen Untergrund deiner Wahl. Der Klassiker wäre eine Leinwand. Auch andere Materialien sind geeignet. Wichtig ist nur, dass der Untergrund stabil ist und nicht dazu neigt, sich durch das Aufsaugen der Feuchtigkeit aufzulösen.
  • Wasser und Backpulver
  • Pouring Medium
  • Silikonöl (optional)
  • Einen größeren Behälter um die präparierten Farben zusammen zugeben
  • Einen Föhn oder Brenner
  • Einen Pappkarton oder etwas Ähnliches, das etwas größer ist als der Untergrund
  • Handschuhe
  • Eine Unterlage

Das Backpulver soll der Bildung ganz besonderer Zellen dienen. Normalerweise wird dieser Effekt dem Silikonöl zu geschrieben. Backpulver steigert nicht unbedingt die Größe der Zellbildung, kann aber den Zellen eine besondere Struktur geben und für ein interessantes Mischverhalten der Farben sorgen. Je nach Geschmack kannst du nur mit Backpulver arbeiten oder Silikonöl und Backpulver kombinieren.

 

 

In 8 Schritten zum Acryl Pouring Gemälde

  1. Als aller Erstes ist es wichtig, sich den Arbeitsbereich herzurichten. Da mit relativ flüssiger Farbe gearbeitet wird, lohnt es sich, eine Unterlage zu verwenden, die dreckig werden kann. Je nach Größe des gewählten Untergrundes ist auch ein Pappkarton oder eine Plastikwanne hilfreich. Die Leinwand oder der gewählte Untergrund kann einfach in den Karton oder die Wanne gelegt werden. Laufen die Farbe über die Kanten des Untergrunds hinaus, sammeln sie sich im Karton oder der Wanne und es entstehen keine ungewollten Missgeschicke.
  2. Im zweiten Schritt werden die Farben vorbereitet. Fülle die von dir ausgewählten Farben in jeweils einen Behälter. Hierfür eignen sich Plastikbecher, zum Beispiel alte Sahne- oder Joghurtbecher.
  3. Nun werden die Farben mit dem Pouring Medium gemischt. Die Menge an Farbe, die du verwenden möchtest, bestimmt, wie viel deines gewählten Pouring Medium du hinzugibst. Die Menge an Pouring Medium sollte etwa zwanzig bis dreißig Prozent der Farbmenge entsprechen. Anschließend gilt es, das Pouring Medium gut unter die Farbe zu rühren. Wenn du Freude am Ausprobieren hast, kannst du verschiedene Pouring Medien verwenden oder auch in die eine Farbe etwas mehr geben als die andere und dir am Ende anschauen, welchen Effekt diese kleinen Abweichungen erzielen.
  4. Anschließend mischst du das Wasser mit dem Backpulver. Auf 100 Milliliter Wasser kommt etwa ein gut gehäufter Teelöffel Backpulver. Auch hier kannst du die Zusammensetzung variieren und schauen, zu welchen Effekten zu gelangst. Je nachdem, für wie viele unterschiedliche Farben du dich entschieden hast und wie groß dein Untergrund ist, schaust du, wie viel Wasser (mit dem darin aufgelösten Backpulver) du hinzugeben möchtest. Die Konsistenz der Farben sollte weder zu flüssig noch zu fest sein. Die Farben sollen ineinanderfließen können, aber nicht so flüssig sein, dass sie nicht mehr auf dem Untergrund halten. Auch hier gilt: Wasser und Farben gründlich miteinander mixen.
  5. Da das Pouring mit Backpulver auf eine besondere Zellbildung abzielt, kannst du, um die Zellbildung der Farben zu unterstützen, auch noch Silikonöl hinzugeben. Silikonöl gilt als der klassische Stoff, um die Zellbildung in den Farben anzuregen. Das Backpulver und das Silikonöl können einander ergänzen. Wenn du die Zellbildung ausschließlich über das Backpulver erreichen möchtest, dann lässt du das Silikonöl einfach weg. Auch hier gilt wieder, dass das Silikonöl gut unter die Farben gemischt werden sollte.
  6. Nun geht es an das eigentliche Kunstwerk. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Farben auf den Untergrund zu bringen. In diesem Fall geben wir nacheinander alle Farben in einen größeren Behälter. Dies kann ein kleiner Eimer oder auch ein größerer Plastikbecher sein. Zieh einmal mit einem Stab durch die Farben, dass sie sich minimal mischen. Dann legst du den Untergrund auf den Becher mit den Farben, stülpst das Ganze um und legst den Untergrund in den vorbereiteten Pappkarton. Wenn du soweit bist, hebst du den Becher an, sodass sich die Farben über den Untergrund verteilen können.
  7. Beobachte, wie die Farben ineinander fließen und die Zellbildung beginnt. Nimm den Föhn oder Brenner und verteile die Farben vorsichtig durch den Luftdruck auf dem Untergrund. Lass dir Zeit dabei und gehe umsichtig vor, um die Zellbildung nicht zu beeinträchtigen. Du kannst den Untergrund leicht hin und her drehen, um die Farben bestmöglich zu verteilen oder zu verhindern, dass die Farben über den Rand des Untergrunds laufen.
  8. Sobald die Zellbildung ganz abgeschlossen ist und die Farben getrocknet sind, ist das Acryl Pouring Kunstwerk mit Backpulver fertig.

 

Acryl Pouring mit Backpulver und die Fülle der Möglichkeiten

Wer gerne kreativ ist, der findet beim Acryl Pouring stets neue Möglichkeiten und Techniken und kann sich mit den spannenden Ergebnissen selbst überraschen. Das Pouring mit Backpulver erlaubt das Spiel mit den Farbzellen. Gerade mit der Kombination aus Backpulver und Silikonöl lassen sich interessante, große und vielfarbige Zellen kreieren.

Darüber, ob Backpulver ein adäquater Ersatz für Silikonöl sein kann, lässt sich streiten. Das Backpulver ruft nicht unbedingt besonders große Zellen hervor, sorgt aber für ganz besonders Musterungen und schafft eine ganze eigene Mischung der Farben in den Zellen.

Wer also Lust auf Experimente der besonderen Art hat und gerade die Zellbildung der Farben beim Acryl Pouring spannend findet, für den lohnt sich ein Versuch mit Backpulver und oder Silikonöl unbedingt.


Ähnliche Beiträge